2 Bürger aus dem Erzgebirgskreis mit Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt
Ministerpräsident Michael Kretschmer hat den von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehenen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an sieben Frauen und Männer überreicht.
In einer Feierstunde in Dresden würdigte der Regierungschef am Dienstag das herausragende Engagement der geehrten Persönlichkeiten. »In bewundernswerter Weise haben Sie sich an unterschiedlichen Stellen für wichtige Projekte und ihre Mitmenschen eingesetzt. Mit Selbstlosigkeit, Mut, Kreativität und Hingabe haben Sie sich über einen langen Zeitraum engagiert, Verantwortung übernommen und damit Außergewöhnliches und Bleibendes geschaffen. Dieses herausragende Engagement ist beispielhaft. Dafür gebührt Ihnen allen großer Dank und Anerkennung.«
Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die sich in den Bereichen Politik, Soziales, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.
Ministerpräsident Kretschmer hatte den Bundesverdienstorden am 9. und 10. Dezember an insgesamt 15 sächsische Bürgerinnen und Bürger überreicht. Die Zeremonie fand in Dresden in der Sächsischen Staatskanzlei statt.
2 verdienstvolle Bürger aus dem Erzgebirgskreis wurden mit der hohen Auszeichnung geehrt.:
Jens Köhler (Zwönitz)
Jens Köhler (63) engagiert sich seit fast zwei Jahrzehnten mit außergewöhnlichem Einsatz ehrenamtlich in der Suchthilfe. Als Gründungsmitglied des Diakonischen Vereins Neue Wege e. V. ist er für Suchtkranke und sozial schwache Menschen unermüdlich im Einsatz. Die Angebote des Vereins auf dem Erzgebirgshof Betlehemstift wurden nach und nach erweitert. So gibt es heute – getragen weitgehend von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - – neben der Betreuungsstelle für Suchtkranke einen Herbergsbetrieb, eine Kleider- und Möbelkammer, eine Töpferwerkstatt, einen Tagestreff, begleitetes Wohnen sowie Selbsthilfegruppen für Suchtkranke und Menschen mit psychischen Problemen. Jens Köhler versteht es, die Ziele und Hintergründe der Arbeit des Vereins nach außen zu kommunizieren, er kann andere begeistern und sorgt auch immer wieder mit dafür, Spenden für das Projekt einzuwerben.
Thomas Ranft (Amtsberg/OT Dittersdorf)
Thomas Ranft (79) zählt zu den bedeutenden Vertretern der bildenden Kunst in Deutschland. In der DDR setzte er sich mutig für eine eigenständige, freie Kunst ein. So war er 1973 Mitbegründer der Produzentengalerie »Oben« in Chemnitz. Die Galerie, die gerade nicht-systemkonformen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bot, galt als eine der bedeutendsten im Deutschland der 70er Jahre. Thomas Ranft war auch Initiator und Ideengeber der 1977 gegründeten Künstlergruppe »CLARA MOSCH« – bis zu ihrem Ende 1982 die wichtigste oppositionelle Künstlergruppierung in Chemnitz. Ihr Ansatz, weltweite moderne Tendenzen künstlerischen Ausdrucks aufzunehmen und so auch die eigene künstlerische Freiheit zu behaupten, provozierte die Machthaber in der DDR. Allen Einschüchterungsversuchen zum Trotz organisierte die Künstlergruppe eigene Ausstellungen und Aktionen. Die Staatssicherheit verfolgte schließlich die Zersetzung der Gruppe. Nach 1990 erhielt Thomas Ranft mit seinen Ausstellungen im wiedervereinigten Deutschland und im Ausland große, auch internationale Anerkennung. In Chemnitz engagiert er sich als Gründungsmitglied seit 1994 und bis heute als Vorstandsvorsitzender des Vereins Kunst für Chemnitz.
PM Sächs. Staatskanzlei/ KP