Förderaufruf „Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur“

15. August 2024
Förderung

Bundesprogramm | Fristverlängerung: bis 28. August 2024, 13:00 Uhr

Achtung: Die Frist zur Einreichung der Interessenbekundungen im Programmbereich „Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur“ wurde bis Mittwoch, den 28. August 2024, 13:00 Uhr verlängert.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend startet im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ einen Förderaufruf zur Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur für die Jahre 2025 bis 2032. Ziel ist es, zivilgesellschaftliche Strukturen zur Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention nachhaltig zu stärken. Organisationen können sich bis zu 700.000 Euro jährlich sichern, um bundesweite Kooperationsverbünde und Fachorganisationen in verschiedenen Themenfeldern aufzubauen. Interessierte Organisationen müssen vorab eine Interessenbekundung einreichen, bevor sie sich ab Anfang 2025 über ein Online-Formular bewerben können.

 

Wer kann Förderung erhalten?

  • Förderberechtigt sind zivilgesellschaftliche Organisationen, die seit mindestens fünf Jahren und in mindestens drei Bundesländern aktiv sind.

  • Diese Organisationen müssen überregionale und fachlich relevante Arbeit in den festgelegten Themen- und Praxisfeldern leisten.

 

Wie hoch ist die Förderung?

Die Förderung variiert je nach Anzahl der beteiligten Organisationen:

  • Einzelne Fachorganisationen: bis zu 700.000 Euro pro Jahr.

  • Kooperationen (bis zu sieben Organisationen): 450.000 Euro bis 600.000 Euro pro Organisation und zusätzliche Koordinierungsmittel zwischen 75.000 Euro und 200.000 Euro.

 

Für welche Projekte kann man Förderung erhalten?

Gefördert werden Projekte zur Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung, Extremismusprävention und Beratungsangebote in verschiedenen Praxisfeldern, darunter:

  • Demokratieförderung

    • Demokratiebildung im Kindesalter (bis 14 Jahre): Ziel ist es, Kinder frühzeitig zu befähigen und zu motivieren, sich altersgerecht in die Gestaltung ihres Alltags einzubringen und demokratische Beteiligung zu erfahren. Demokratiebildung soll Kontexte und Strukturen für politisch-demokratisches Engagement schaffen, die diskriminierungsfreie Partizipation und Selbstwirksamkeit ermöglichen.

    • Demokratische Konfliktbearbeitung: Fördert den konstruktiven, friedlichen Umgang mit Unterschieden durch lösungsorientierte Formate, die Mitreden, Mitgestalten und Mitentscheiden ermöglichen und hilft, Spaltungen und Polarisierungen zu verhindern.

    • Digitale Demokratie: Nutzt den digitalen Raum für politische Information, Debatte und Partizipation, wobei die demokratischen Werte und Normen der analogen Welt auch online gelten. Fördert sichere digitale Räume, insbesondere für marginalisierte Gruppen.

  • Vielfaltgestaltung

    • Antisemitismus: Präventiv-pädagogische und Empowerment-Arbeit unter Einbeziehung jüdischer Perspektiven, um gegen verschiedene Formen von Antisemitismus vorzugehen und aktuelle Herausforderungen zu bewältigen.

    • Antiziganismus: Adressiert die negativen Auswirkungen auf als Sinti und Roma gelesene Menschen und fördert die Einbeziehung der Perspektiven der Betroffenen.

    • Rassismus: Bekämpft spezifische Formen von Rassismus (z.B. antimuslimisch, anti-schwarz, antiasiatisch) und das Gesamtphänom auf individueller, struktureller und institutioneller Ebene.

    • LSBTIQ-Feindlichkeit: Fördert Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt und den Abbau von Diskriminierung durch geschlechterreflektierende Pädagogik und Antidiskriminierungsarbeit.

    • Chancengerechtigkeit und Teilhabe in der Migrationsgesellschaft: Bearbeitet Fragen der Zugehörigkeit und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe, adressiert aktuelle Herausforderungen und unterrepräsentierte Perspektiven.

  • Extremismusprävention

    • Rechtsextremismus: Entwickelt differenzierte und gendersensible Konzepte zur Prävention und bearbeitet Brückenideologien wie Antifeminismus.

    • Islamistischer Extremismus: Zielgruppenspezifische Präventionsarbeit, die jihadistische, salafistische und legalistische Strömungen sowie deren gesellschaftliche Auswirkungen adressiert.

    • Linksextremismus: Professionalisierung des Arbeitsfeldes, Aufbereitung aktueller Forschungsergebnisse und Anregung praxisrelevanter Fragestellungen.

    • Hass im Netz und Desinformation: Stärkt Medien- und Nachrichtenkompetenz und adressiert die Herausforderungen durch Hassrede und Desinformation im Internet.

  • Beratung

    • Mobile Beratung: Unterstützung für verschiedene Akteure und Einzelpersonen im Umgang mit extremistischen und diskriminierenden Phänomenen.

    • Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit/Deradikalisierungsarbeit: Beratung für radikalisierte Personen, die sich aus extremistischen Zusammenhängen lösen wollen.

    • Opfer- und Betroffenenberatung: Hilfe und Unterstützung für Opfer und Betroffene extremistischer Gewalt, um deren Perspektiven in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und weiterzuentwickeln.

 

Wie ist das Antragsprozedere?

  • Interessierte Organisationen müssen ihre Interessenbekundung online einreichen.

  • Die Frist zur Einreichung endet am Mittwoch, den 28. August 2024, 13:00 Uhr

  • Das Verfahren umfasst eine fachliche Prüfung und Begutachtung der eingereichten Anträge durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

  • Weitere Informationen und spezifische Fristen werden gesondert bekannt gegeben.

 

Weitere Informationen:

Förderaufrufe 2024: Bundesprogramm "Demokratie leben!" (demokratie-leben.de)

Hinweise Interessenbekundungsverfahren Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur

Förderaufruf im Programmbereich "Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur" im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"

Ziele im Programmbereich "Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur" im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"

 

Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Regiestelle „Demokratie leben!“
Auguste-Viktoria-Straße 118
14193 Berlin

Tel.: 030 - 698077-0
E-Mail: demokratie-leben@bafza.bund.de 


Quelle:  „Demokratie leben!“ / 06.08.2024/ 15.08.2024 re