Sächsischer Bürgerpreis 2024 in Dresdner Frauenkirche verliehen
Ministerpräsident Kretschmer würdigt herausragendes bürgerschaftliches Engagement
Dresden (1. Oktober 2024) – Zum 14. Mal ist in Dresden der Sächsische Bürgerpreis verliehen worden. Gemeinsam mit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Kulturstiftung Dresden der Commerzbank würdigte der Freistaat Sachsen Vereine, Initiativen sowie Einzelpersonen für ihren herausragenden Einsatz für die Demokratie, Heimat, Umwelt und andere Menschen in Sachsen und weltweit. Auch Landrat Rico Anton ließ es sich dabei nicht nehmen, dem Preisträger aus dem Erzgebirgskreis persönlich zu gratulieren.
Ministerpräsident Kretschmer betonte anlässlich der Feierstunde in der Dresdner Frauenkirche: »Es ist beeindruckend und ein Segen, was ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger bei uns im Freistaat schaffen und auf die Beine stellen. Sie blicken über den Tellerrand und helfen vor Ort und in der Ferne. Dieses vielfältige Engagement ist unverzichtbar und verdient großen Respekt und Anerkennung. Mein Dank gilt allen, die sich in besonderer Weise für das Gemeinwohl einsetzen. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgern und den vielen Nominierten. Sie stehen beispielhaft für all jene Frauen und Männer, die sich kümmern und anpacken. Sie stehen für Zuversicht, Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt.«
Maria Noth, Geschäftsführerin der Stiftung Frauenkirche Dresden, sagte: »Erneut verleihen wir den Sächsischen Bürgerpreis in der Frauenkirche Dresden, wo aktuell die Ausstellung »Stronger than Bombs« zu sehen ist. Sie zeigt die Zerbrechlichkeit und zugleich die Kraft der Kultur inmitten des Krieges in der Ukraine. Durch den Kontrast mit Fotos kriegszerstörter Gotteshäuser tritt in der wieder aufgebauten Frauenkirche die Hoffnung augenfällig hervor, die in bürgerschaftlichem Engagement liegt. Dieser Ort ist der richtige, um Menschen zu ehren, die durch selbstlosen Einsatz unsere Gemeinschaft stärken und Zuversicht in schwierigen Zeiten stiften.«
Geehrt wurden in den einzelnen Kategorien:
Miteinander stärken – Land gestalten (Demokratie)
Preisträger: Sebastian Kreß und Lothar Gulbins – Gesprächsreihe »Ohne Schubladen« (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)
Die beiden Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde in Sebnitz haben ein Gesprächsformat etabliert, in welchem umstrittene Themen diskutiert werden und die Beteiligten auf Augenhöhe miteinander sprechen können. Ausgewählt werden Themen, die eine hohe aktuelle Relevanz in der Gesellschaft haben und zu denen es sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt. Angestrebt werden eine respektvolle Diskussionskultur und ein Raum der Versöhnung.
Menschen helfen – Gemeinsinn stiften (Menschen)
Preisträgerin: Margitta Kreißler – Bürgerverein Stadtmühle Groitzsch e.V., Sektion Frauentreff (Leipziger Land)
Margitta Kreißler leitete 30 Jahre einen Frauentreff. Mit Sport, Spielen und Veranstaltungen wird älteren Frauen die Möglichkeit geboten, etwas für Geist und Körper zu tun. Dazu gehört auch die Organisation von Tagesfahrten und Urlaubsreisen. Es geht um die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, das Miteinander statt Einsamkeit im Alter.
Traditionen pflegen – Geschichte verstehen (Heimat)
Preisträger: Heimat- und Schulverein Erla-Crandorf e.V. – Bergbauprojekttage mit den regionalen Grundschulen (Erzgebirge)
Der Verein wurde 2002 aus einer Elterninitiative der Grundschule in Erla-Crandorf gegründet. Die Mitglieder des Vereins erforschen die Heimat- und Ortsgeschichte, pflegen und erhalten lokale Denkmäler sowie örtliche Blumenrabatten. Außerdem obliegt dem Verein der Erhalt des historischen Sechs-Brüder-Stollens und die Betreuung einer Heimatstube. Der Verein organisiert zahlreiche Veranstaltungen und führt Bergbauprojekttage für Schulen durch. Es geht um die Vermittlung der erzgebirgischen Geschichte und Tradition – vor allem an die nachwachsenden Generationen. Dazu werden die lokalen Erinnerungsorte genutzt.
Schöpfung bewahren – Natur schützen (Umwelt)
Preisträger: Imkerverein Oberlichtenau e.V. – Kleines Bienenmuseum (Bautzen)
Das Kleine Bienenmuseum stellt das Leben der Honigbienen und die Geschichte der Imkerei dar. Es verfügt über drei Ausstellungsräume und eine Bibliothek. Familien, Ausflugsgruppen und Schulklassen besuchen das Museum und erfahren dort Wissenswertes rund um die Biene. Am Lehrbienenstand sind echte Bienen, zudem kann Honig verkostet werden. Im Außengelände bieten Lehrtafeln und Stationen Gelegenheit, dass Wissen rund um die wichtigen Bestäuber zu vertiefen. Die Führungen werden durch Vereinsmitglieder angeboten.
Global denken – lokal handeln (Welt)
Preisträger: Reiner Klitzsch - Kinderhilfe Westafrika e.V. – Nähmaschinen für den Lebensunterhalt (Vogtland)
Reiner Klitzsch repariert gebrauchte Nähmaschinen, die durch den Verein Kinderhilfe Westafrika nach Afrika gebracht werden. Junge Mädchen werden dort zu Schneiderinnen ausgebildet, bekommen nach bestandener Abschlussprüfung eine Nähmaschine geschenkt und können dadurch den Lebensunterhalt für eine Familie bestreiten. Bis jetzt konnten auf diese Weise 1.560 Maschinen nach Afrika gebracht werden. Die generalüberholten Nähmaschinen haben bei guter Pflege eine längere Lebensdauer als neue Modelle.
Hintergrund:
Seit 2011 rückt der Sächsische Bürgerpreis unter Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Menschen in den Fokus, die sich in besonderer Weise für andere Menschen und das Zusammenleben in der Gesellschaft engagieren. Die Vorschläge zur Nominierung reichen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bei den jeweiligen Landräten ein. Auch kirchliche Stellen sind vorschlagsberechtigt. Die Landräte und Oberbürgermeister der kreisfreien Städte nominieren die Initiativen oder Personen. Eine unabhängige Jury hat aus 62 nominierten Projekten, Initiativen und Einzelpersonen die diesjährigen Preisträger ausgewählt.
Weitere Informationen zum Sächsischen Bürgerpreis
Quelle: PM SK / wu