Weltrotkreuztag: Landrat überreicht „Fluthilfemedaille 2021 – Rheinland-Pfalz“

Auch wenn die Flutkatastrophe an Rhein und Ahr bereits einige Zeit zurückliegt, so dürften die Bilder der Verwüstungen im Westen Deutschlands den allermeisten Menschen dennoch gegenwärtig sein. Ab 14. Juli 2021 waren seinerzeit Hilfskräfte von Feuerwehren, Polizei, des Katastrophenschutzes und aus den Hilfsorganisationen aus dem gesamten Bundesgebiet, neben Einsatzkräften des Bundes wie dem Technischen Hilfswerk, der Bundespolizei, der Bundeswehr, internationalen Unterstützern und privaten Helferinnen und Helfer teils über viele Wochen im Einsatz. Mit außergewöhnlichen Hilfeleistungen haben auch Einsatzkräfte aus dem Freistaat Sachsen bzw. dem Erzgebirgskreis Hand in Hand die Bewältigung der, gemessen an der Opferzahl, schlimmsten Naturkatstrophe Deutschlands seit der Sturmflut des Jahres 1962 unterstützt.

Als Dank und Anerkennung für den unermüdlichen und selbstlosen Einsatz der zahlreichen Rettungskräfte und freiwilligen Helferinnen und Helfer stiftete die Landesregierung von Rheinland-Pfalz eine Fluthilfemedaille, welche dem Erzgebirgskreis zu Jahresbeginn über das Sächsische Staatsministerium des Innern übergeben worden war. Als Zeichen der Würdigung des Engagements überreicht Landrat Rico Anton im Auftrag der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Marie-Luise Dreyer, die Ehrung in einem feierlichen Rahmen. Zur Auszeichnungsveranstaltung am „Weltrotkreuztag“, der alljährlich am 8. Mai begangen wird, erhielten die beteiligten Einsatzkräfte aus dem Erzgebirgskreis die „Fluthilfemedaille 2021 des Landes Rheinland-Pfalz“ und die dazugehörige Urkunde.

Rückblick zum Einsatzgeschehen

Aus dem Erzgebirgskreis erhalten insgesamt 37 Einsatzkräfte die „Fluthilfemedaille 2021 – Rheinland-Pfalz“. Darunter 31 Kameradinnen und Kameraden des DRK Kreisverbandes Mittleres Erzgebirge e. V., die zwischen 22. Juli und 25. Juli 2021 mit neun Fahrzeugen u. a. in Altenahr, Ortsteil Altenburg eingesetzt waren und dort die sanitätsdienstliche Versorgung sichergestellt haben. Weitere 6 Kameradinnen und Kameraden des DRK Kreisverbandes Aue-Schwarzenberg e. V. waren zwischen 6. August und 29. August 2021 sowie nochmals zwischen 5. September und 15. September 2021 im Krisengebiet im Einsatz. Deren Aufgabe bestand v. a. in der Mitwirkung im vor Ort eingerichteten „DRK Versorgungszentrum 10.000“, wo die Einsatzkräfte gemeinsam mit Kameradinnen und Kameraden anderer DRK-Verbände die tägliche Lebensmittelversorgung sicherstellten. Konkret wurden im Einsatzzeitraum täglich an mehreren Feldküchen bis zu 10.000 Essensportionen für die Bevölkerung, die Einsatzkräfte und die weiteren Helferinnen und Helfer vor Ort zubereitet und verteilt.

Stimmen zum Einsatz und Würdigung des Engagements

Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises: „Mit ihren vielfältigen Einsätzen bewahren sie die Menschen unserer Heimat und deren Eigentum vor Schaden, sorgen für Sicherheit und schnelle Hilfeleistungen in Gefahren-, Krisen- und Notsituationen. Dies geht wie im Fall ihres Fluthilfeeinsatzes 2021 im Ahrtal mit hohen mentalen und körperlichen Anforderungen sowie dem Einsatz der eigenen Gesundheit einher. Dafür spreche ich Ihnen im Namen des Kreistages, der Landkreisverwaltung und der Bürgerinnen und Bürger des Erzgebirgskreises den höchsten Respekt und unseren aufrichtigen Dank aus. Dieses vorbildhafte Engagement macht ein tief verinnerlichtes Selbstverständnis über die Notwendigkeit gegenseitiger Hilfe und Solidarität deutlich.“

Robin Schreiter, DRK Kreisverband Mittleres Erzgebirge e. V.: „Diesen Einsatz wird keiner von uns je vergessen – die Zerstörungen im Ahrtal waren unfassbar. Im Einsatz fokussiert man sich auf seine Aufgabe und funktioniert erst einmal. Die Eindrücke verarbeitet man meist erst mit etwas Abstand. Mir ist vor allem die riesige Dankbarkeit der Menschen vor Ort in Erinnerung geblieben, die für uns Helferinnen und Helfer während des gesamten Einsatzes spürbar war.“

Wie emotional der Einsatz für die Kameradinnen und Kameraden war, macht auch eine whatsapp-Nachricht von Uwe Benndorf vom DRK Kreisverband Aue-Schwarzenberg deutlich, mit der er sich aus dem Einsatzmeldete: „Die Kräfte aus Sachsen sind alle hochmotiviert und fit. Es war einfach super schön, so viele Einsatzkräfte aus so vielen verschiedenen Kreisverbänden zu sehen. Es mag zwar eine Phrase sein, aber hier trifft sie voll und ganz zu: Es gibt nur ein Rotes Kreuz.“

Hintergrund Katastrophenschutz des Erzgebirgskreises

Der Katastrophenschutz des Erzgebirgskreises besteht aus insgesamt 11 taktischen Einsatzzügen 4 Einsatzgruppen. Die feuerwehrtechnischen Teilkomponenten befinden sich in den Freiwilligen Feuerwehren im gesamten Erzgebirgskreis, die sanitätsdienstlichen Teilkomponenten befinden sich hingegen in den verschiedenen Hilfsorganisationen. Weitere Informationen zum Katastrophenschutz im Erzgebirgskreis finden Sie u. a. unter https://www.erzgebirgskreis.de/katastrophenschutz.